Oktober 6, 2011 at 18:38 · Tagged mit Rennberichte
So langsam ist die neue Technik da, wo ich sie haben möchte. Taufrisch Trainings und die Vorläufe zur Ersten Deutschen OR6-Meisterschaft.
Alles in HD und sehr bewegend … es lohnt sich jede Sekunde des langen Streifens und ob Staubexplosionen oder Ultragrip auf feuchtem Untergrund … kurz vor den Finals schon aktives Schlammspringen … aber es bleibt Geduld gefragt … die Finals kommen erst im nächsten Teil …
Die unruhige Server-Woche vor dem Rennen und das schlechte Wetter an der Ostsee ließen den ein oder anderen Plan gänzlich sterben. Nach Kroatien konnte es nicht gehen und Aron’s Ferienwoche am Meer war an Land genauso feucht wie im Wasser. Es stand alles auf der Kippe und Samstag Mittag dann doch endlich Entwarnung und Abreise Richtung Niederrhein. Jetzt auch die3As komplett und für die Übernachtung gab es auch noch was buchbares Nahe der Piste.
Was kann es schöneres geben, als nach langer anstrengender Woche und 560 Kilometern Anreise ein nettes Hotelzimmer vorzufinden, vom ersten Vorsitzenden in’s Zentrum gescoutet zu werden und mit RC-Offroad-Weselern lecker zu Abend zu essen ??? … es gibt doch etwas … ein tolles Rennevent des RCOW-Vereins zu erleben. Aber ich möchte nichts vorweg nehmen … der Samstag-Abend wurde für uns nicht so spät, da wir doch schwer geschafft waren. Ruhe war angesagt und da das Sonntagsfrühstück für 8 Uhr geplant war, mussten wir flott sein, um gleich früh zur Fahrerbesprechung auch pünktlich an der Strecke zu sein. Ach ja … die Versorgungslage blieb ununterbrochen perfekt und an der Strecke ging es mit einem Frühstücksservice mit frisch Belegtem weiter, später abgelöst durch den Imbisswagen, der bis Rennende eine perfekte Grillversorgung bot. Die Frikadellen nach Hausfrauenart sowie die Pommes fanden reissenden Absatz. Ein echter Knaller auch für die Pommes-Gourmets und RC-Fahrer aus den Niederlanden war die große Pommes rot/weiss … für sich alleine schon eine ganze Mahlzeit.
So … genug von der vorbildlichen Gastronomie … auf zum Rennen. Klare Ansagen bei der Fahrerbesprechung und ein tolles Flair durch die locker eingeworfenen Übersetzungen für die Fahrer von der anderen Seite der Grenze. Alles klar und los ging es auf der schnellen Teppichstrecke. Da die meisten auf diesem Terrain noch nicht so viel Erfahrung hatten, wurde doch einiges ausprobiert und kombiniert. So einfach war es für die Favoriten nicht, ihre gewohnte Form zu präsentieren und der hohe Anspruch der Strecke forderte von jedem seinen Tribut. Ganz toll für alle, dieses beruhigende Gefühl zu haben, dass die Wolken ab und an niemanden aus der Bahn hätten werfen können. Ausser einer kleinen Passage war die Teppichstrecke quasi wasserfest. Und trotz all der Regen-Sorgen hat es bei dem ein oder anderen dann doch noch zu einem angehenden Sonnenbrand geführt. Der Wind holte sich zwischendurch mal den ein oder anderen Pavillon, aber sonst ein rundum perfektes RC-Offroad-Rennwetter.
Der Rennablauf zu jeder Zeit locker und entspannt. Für mich sehr schön, mal etwas Grenzerfahrung zu sammeln. Streckenposten machte jeder Fahrer, selbst wenn er in der Box stand, um dann im Bedarfsfall einzuspringen. Keine Vorteile also für die überschüssigen Fahrer, die sonst hätten schon schrauben können. 2WD und 4WD in den Gruppen gemischt und nicht nachteilig für die Kontrahenten. Gruppenstärke bis hin zu 10 Fahrer, Aufsteiger aber nicht nach DMC-, sondern nach EFRA-Reglement nur die ersten Drei.
Für den Service vor Ort hatten wir alle HT-Ersatzteilkisten mit auf die weite Reise genommen. Wichtigster Fahrer war für uns bei diesem Einsatz allerdings Manfred, für den wir beim letzten Rennen leider nicht den richtigen Querlenker dabei hatten. Es hätte nicht passieren dürfen, aber genau diese eine Kiste blieb damals im Lager stehen. Es kam in Wesel zum Glück alles so, wie wir es gehofft hatten. Was Manfred brauchte, hatten wir alles dabei. Das war unsere größte Sorge und glücklicherweise ging es bei allen gut auf. Ausser Hörmann-Service gab es noch MCD-, Elcon-, Ferrox- und WWS-Service vor Ort. So konnte fast allen jederzeit geholfen werden und nur FG und Hurrax waren ohne Service an der Strecke, aber auch nur dünn im Fahrerfeld.
Immerhin satte 53 Fahrer genannt und davon 46 auch wirklich am Start. Fünf gemischte Gruppen kämpften in drei Vorläufen um den Finaleinzug. Letztlich wurden dann die beiden besten Vorläufe gewertet und es war schon eine Überraschung, dass Kampi sich den ersten Platz in der Vorlaufrangliste holte. Als Einziger mit zusammen 29 Runden eine saubere Sache und ganz ehrlich: das hat man ihm auf der Strecke nicht angesehen. So wenig gestresst wirkte der Ferrox und den besten Vorlauf mit 15 Runden nahm ihm auch keiner.
Bis hin zum Finale Spannung pur. Der Eine fand die Form nicht, der Andere kämpfte dann doch mehr mit seinem Motor als mit den Gegnern seiner Gruppe. Überall eine angenehme Betriebsamkeit und in der Anzahl der Läufe bzw. Fahrzeit entspannt und nicht überladen hektisch. Die Erhöhung auf 5 Aufsteiger würde den Pechvögeln aber noch etwas mehr Möglichkeit bieten, doch irgendwie noch weiter nach oben zu fahren.
Was bleibt zu sagen … am Ende dann das Finale … ein glänzender Abschluss und hier wurde meisterliches geboten. Atze war zwar schnell und fuhr nach vorne, aber mit gut zwei Runden Vorsprung vor Jojo dann zum Schluss doch recht sanftmütig an der Funke. Ab Platz zwei war es dann schon enger und bis Platz fünf immer nur mit jeweils einer halben Runde Abstand zum Ende hin. In den 30 Minuten des Finales fiel die Spannung aber nicht ab und wirklich schade, dass Wolfgang, Mathias und Marcel ausfielen. Noch schlimmer aber der Ausfall von Renze, der als Spitzenreiter in’s Finale einzog. Ich weiss gar nicht, ob ich es schreiben darf … aber bei ihm war nach 25 Minuten schon der Tank leer. Ursache wohl ein Ventil am Tank und am Ende dann 5 ganz entspannte Rest-Rennminuten für Atze.
Und das ganz wirklich „Letzte Wort“ … einfach klasse Jungs !!! So, wie bei euch, kann man es sich bei einem Freundschaftsrennen nur wünschen … und wenn wir es möglich machen können, sind wir immer wieder gerne bei euch mit dabei. Und jetzt genug der Worte … einfach mal zurücklehnen und anschauen … leider nur 15 Minuten möglich … aber es müsste fast für jeden was dabei sein …
Ein Indoor-Event, das man sich hierzulande auch in dieser Art und Größe wünschen würde. Einige Versuche gab es in Deutselande ja bereits, passende Räumlichkeiten für die Wintermonate zu finden, aber die potenziell in Frage kommenden Hallenbesitzer sind noch nicht ausreichend auf den Zweitakt-Hund gekommen. Hier um die Ecke wurde zwar schon ein Pferdehofbesitzer geortet, der neben seinem Huf-Modell auch mit seinem Großmodell über die Koppel brettert … leider leider aber ein leidenschaftlicher Freiluft-Pferdefreund gänzlich ohne beengende Hallenambitionen.
Beachtliche Starterzahlen jenseits der Käsegrenze … 66 2WD-Fahrer sorgten für einen spannenden Vorlauf-Samstag in 7 Gruppen. Bei 4WD ein deutlich abgemagertes Starterfeld mit nur 10 Fahrern. Hier zeichnet sich aber trotz des kleinen Starterfeldes ab, was 2011 ansteht … es müssen Titel her, koste es was es wolle. Schade, dass die angehenden Ferox-Fahrer alle wegen der ständigen Lieferterminverschiebungen absagen mussten … aber ohne fahrbaren Untersatz macht natürlich auch das beste Renn-Event wenig Sinn. Es bleibt also weiterhin viel Spannung in der Luft, wann wie und wo man das erste Rudel „Wilder“ auffahren sehen wird.
Nach Wertung von zwei der drei Qualifikationsläufe gibt es bei 4WD ein äusserst ungewohntes Bild. Wäre Dario Vita jetzt nicht auf einem MCD RaceRunner V4 unterwegs, ein massiver Einschnitt in das gewohnte Bild auf den ersten Rängen mit MCD. Gewiss kann man hier locker bleiben, da MCD gerade auf diesen Streckenverhältnissen erst Erfahrung sammeln muss. Andere hatten hier die vorangegangenen Winterrennen bereits genutzt, um weiter hinten im Feld zu landen und mit mehr Erfahrung als Pokalen wieder nach Hause zu fahren.
Die Hecktriebler zeigen auf den vorderen Rängen das gewohnte Bild … die Platzhirsche machen das unter sich aus. Klar vorne zwar Kay, aber die paar Zehntel zwischen 2 und 3, sowie 5, 6 und 7 machen das Bild rund, dass weder Fahrer noch Material wesentliche Unterschiede in der gemittelten Gesamtleistung aus zwei Läufen aufweisen. Vorne also keine Titeljäger mit Leo-Fell, aber ein CrossOver auf der 8. Der Sonntag verspricht mehr als spannend zu werden.
Und das war der Sonntag dann auch, denn Siege wurden hier nur an einer Ecke verschenkt … bei nur einer einzigen Gruppe 4WD konnte man sich zwar in einem Halbfinale noch den Startplatz für das Finale „erfahren“, aber im Finale selbst war nur Durchhalten angesagt. Der dritte Platz ging schon nur noch für 50 Runden weg bei einer Fahrzeit von nur 25 Minuten … Platz 4 dann knapp 15 Minuten und 29 Runden. Auf diesem Platz konnte man sich dann aber wenigstens noch über die beste Rundenzeit des Wochenendes freuen.
Die 2WD-Fraktion kürte ihren Sieger sicher etwas knapp vor dem Zweiten, aber mehr als verdient. Wer aus dem 16tel bis an die Spitze hochgefahren ist, dem darf ein Abstand von wenigen Fahrzeuglängen genügen, um die etwas größere „Schale“ auf dem Kamin zu haben. In diesem Finale dann aber auch nur 6 Fahrzeuge, die es über die gesammte Fahrzeit schafften.